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Darmstädter ECHO 5.Oktober 2016
Verneigung vor den Meistern aus England
CHORMUSIK
Der Auftakt eines Konzertreigens
mit dem "Collegium Musicum Vocale"
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Darmstädter ECHO 15.Juli 2016
Ein "Gratulationskanon" für die
Chorleiterin
COLLEGIUM MUSICUM VOCALE Seit
nunmehr 30 Jahren dirigiert Monika Gösswein-Wobbe das Ensemble
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Darmstädter ECHO 4.November 2015
Damit der Klang eine Seele hat
JUBILÄUM Man
wird ja älter, aber der Sound bleibt jung und schlank:
Das Collegium Musicum Vocale Darmstadt wird 50
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Aufwärmtraining für den „Abendsegen“:
Dirigentin Monika Gößwein-Wobbe gibt den Sängern des
Collegium Musicum Vocale Darmstadt einige Töne zur
Einstimmung in den Probenabend vor.
Foto: Karl-Heinz Bärtl/DA-Echo
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Von Thomas Wolff
DARMSTADT - „Caprifischer“ statt
Bach-Motetten: Etwas Leichtes gönnt sich das Collegium Musicum
Vocale Darmstadt zur Fünfzig-Jahr-Feier. Sauber intoniert
muss es trotzdem sein. Mit ambitionierter A-cappella-Musik hat
sich der Chor schließlich einen Namen in der Region gemacht. Als
würden Engel vom Himmel fallen, ganz langsam aus den Wolken
segelnd, einen letzten himmlischen Ton aushauchend. Ein Klang, auf
den man nicht unbedingt gefasst ist, wenn man einer Chorprobe in
einem modernen Klinkerbau am Rande des Darmstädter Paulusviertels
beiwohnt.
In der Südostgemeinde übt an diesem nebelkalten Abend das
Collegium Musicum Vocale, und da wird zu Beginn aus vollem Herzen
geseufzt. Nicht aus Verzweiflung: Es ist Teil der allwöchentlichen
Aufwärm-Prozedur. Dirigentin Monika Gößwein-Wobbe will die rund 40
Damen und Herren erst mal auflockern. Mit den Armen rudern und die
Zunge rausstrecken (mit einem herzhaften „Bäääh!“) gehört auch
dazu. So beginnt alle Kunst mit einem kollektiven Seufzer. Damit
ist der Chor schon ziemlich weit gekommen: 50 Jahre wird er alt
und hat etliche Großwerke wie Kammerkunststücke gemeistert.
Die Seufzer leiten diesmal eine besondere Probe ein: Das Collegium
singt sich ein für die 50-Jahr-Feier am 14. November. Ein Abend
unter Mitstreitern und Ehemaligen, nichts Öffentliches diesmal.
Doch der Anspruch ist hoch wie immer. Alte Schlager und schöne
Kunstlieder übt der Chor; statt Brahms-Lieder oder kniffligen
Motetten jetzt mal die „Caprifischer“ und der samtene „Abendsegen“
aus Humperdincks Märchenoper „Hänsel und Gretel“ – auch kein
Kinderspiel, wie die Sänger im Lauf der Probe feststellen. Ein
„Schmalzstück“, mag sein; Intonation und Ausdruck müssen trotzdem
stimmen, findet die Dirigentin. Also: „Ein bisschen schärfer“ in
den Dissonanzen, bitte. Überhaupt „mutiger rangehen“, fordert sie.
Und bekommt sie.
Die Chorsänger wissen, was sie Gößwein-Wobbe verdanken. Knapp 30
Jahre lang leitet die aus dem Allgäu stammende Wahl-Frankfurterin
das Collegium an. Erstaunliches hat sie mit den Sängern auf die
Bühne gebracht. Die archaische Wucht der „Carmina Burana“ erklang
in der Otto-Berndt-Halle. Das anrührende Pathos von Mozarts
Requiem in St. Elisabeth. Haydns Schöpfung, der Elias, zuletzt die
„Tango-Messe“ des Argentiniers Martin Palmeri: Alles Werke, die
den Laien einigen Mut abfordern. Zumal die meisten Stücke a
cappella einstudiert werden, ohne stützende Instrumente.
Es geht ja nicht nur darum, die Töne richtig zu treffen. „Dass der
Klang eine Seele hat“, das will Gößwein-Wobbe erreichen, sagt sie
im Gespräch vor der Probe. Und wie soll der Chor klingen? „Ich
möchte einen jugendlich schlanken Klang“, sagt sie – dass das
Alter inzwischen zwischen etwa 40 und Mitte 70 liegt, sei gar
nicht entscheidend. „Wir werden halt alle gemeinsam älter.“ Aber
nicht weniger ausdrucksvoll.
Wir wollen das Kind ja nicht erschrecken
„Bitte dem Text sensibler nachspüren“, fordert sie beim
„Abendsegen“. Das Kind, das mit Humperdincks Weise in den Schlaf
gesungen werden soll, „wollen wir ja nicht erschrecken.“ Die
Sänger verstehen: Schon klingt der Segen noch ein wenig sanfter.
„Textausdeutung“, sagt die Dirigentin, „ist mir wichtig“. Ob es
eine groß ausholende Psalmvertonung ist oder ein Kinderlied.
Solche Genauigkeit zahlt sich aus. Das Darmstädter Collegium
wächst, während andere Chöre um Mitglieder bangen. Neben Sängern
aus Darmstadt pendelt inzwischen ein gutes Drittel der Mitglieder
aus dem Odenwald ein, um gemeinsam zu singen und zu seufzen.
Sopranistin Anneliese Handel, seit 1977 dabei, schätzt den Stil
der Dirigentin: „Sehr differenziert, sehr präzise und auch
anspruchsvoll“ sei ihre Arbeit. Ergebnis: Die Kritiken sind
durchweg positiv, und der Kammerchor behauptet sich tapfer
zwischen den großen Kantoreien und den jungen Pop- und
Gospelchören.
Mit deren Elan kann das Collegium auch nach 50 Jahren ganz gut
mithalten, so scheint es. Als die Laien 2012 in er Pauluskirche
Haydns „Schöpfung“ aufführten, lobte die „Echo“-Kritikerin die
„mitreißende Vitalität“ und „plastische Erzählweise“. Für die
Dirigentin die Bestätigung, auf dem rechten Kurs zu sein. „Zu
sehen, was man aus den Laien rauskitzeln kann“, das sei mit der
größte Spaß an der Sache. Nach dem Jubiläumsfest geht es schon
konzentriert an das Konzert im kommenden Jahr. Da wird man im
Paulusviertel noch eine Menge freudige Seufzer hören.
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Darmstädter
ECHO Mittwoch 4.12.2013
Britisches Benedictus
KONZERT -
Weisen aus Deutschland und England mit dem Collegium Musicum
Vocale
von Stefanie Steinert
Einen Einblick in die Kirchen und
Weihnachtsstuben diesseits und jenseits des Ärmelkanals bot das
Collegium Musicum Vocale Darmstadt in der Evangelischen Kirche von
Spachbrücken. Isabelle Müller aus Mainz begeisterte dazu an der
Harfe und Kirsten Bandi aus Darmstadt als Solosopranistin.
Die einen lockt es am ersten Advent auf trubelige
Weihnachtsmärkte, die anderen lassen sich lieber
besinnlich-musikalisch auf die Adventszeit einstimmen. Beste
Gelegenheit hierzu gab es bei der 352. Spachbrücker Abendmusik.
Das Collegium Musicum Vocale Darmstadt unter Leitung von Monika
Gößwein-Wobbe bot mit seinen rund vierzig Mitgliedern unter dem
Titel „Klingende Weihnacht“ ein Programm mit englischen und deutschen
Advents- und Weihnachts-Chorsätzen vom 17. Jahrhundert bis heute.
Im Mittelpunkt stehen Weihnachtslieder, denen deutsche und
englische Komponisten im 20. Jahrhundert ein neues Klanggewand
angelegt haben. Ob „Macht hoch die Tür“ und „Wie schön leuchtete
der Morgenstern“ von Robin Doveton, „O Heiland reiß die Himmel
auf“ von Heinrich Fidelis Müller, „Gloria in Excelsis Deo“ von
Roland Assion oder „Hark the herald angels sing“ von David
Willcocks – stets kann man sich an traditionellen Melodien
erfreuen, die moderat-modern, oft im Stile der English Christmas
Carols, neu für Chor gesetzt worden sind. Der Chor glänzt bei
diesen Werken mit deutlicher Artikulation, dynamischen Abstufungen
und einem homogenen Gesamtklang.
Eine Herausforderung bedeutet für den Laien-Kammerchor der Ausflug
in die Vokalpolyphonie des 17. Jahrhunderts. Bei Samuel Scheidts
„Puer natus in Bethlehem“ und Orlando Gibbons doppelchörigem
Benedictus (in englischer Sprache) wirkt der Chor phasenweise
leicht angestrengt, aber insgesamt dennoch überzeugend.
Highlights stellen die Solodarbietungen der jungen Harfenistin
Isabelle Müller dar. Die mehrfache Preisträgerin (Lichtenberger
Musikpreis) entführt die Zuhörer bei Gabriel Faurés Impromptu
op.86 mit zartem Flageolett- und Arpeggio-Spiel in die flimmernde
Klangwelt des Impressionismus und erfreut außerdem mit einer
perfekten Darbietung des Solokonzerts B-Dur von Georg Friedrich
Händel.
Mit bezaubernd natürlichem Vibrato singt die Sopranistin Kirsten
Bandi über den tragenden Arabesken der Harfe den romantischen
Cantique de Noël („O Holy Night“) von Adolphe Adam. Und auch die
Wiener Klassik wird bedacht: Mit kraftvoller, klarer Stimme
intoniert Bandi das „Laudate Dominum“ von Mozart mit Unterstützung
von Chor und Harfe.
Nach so viel Kirchenmusik verabschiedet sich der Chor schwungvoll
mit „We wish you a merry Christmas“.
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Darmstädter
ECHO Dienstag 21.Mai 2013
Oh Happy Day
RHEIN-MAIN-CHORTREFFEN Ein Tag voller Freude: Rund 2000 Menschen
singen, summen und feiern in Darmstadt
VON DAJA LEEVKE HINRICHS und THOMAS WOLFF
DARMSTADT. Mehr als 1000 Sänger aus
der Region brachten an Pfingstsonntag ihre facettenreichen
Lieder in die Darmstädter City. Das eintägige "Chortreffen
Rhein-Main" begeisterte die Menschen zwischen Stadtkirche und
Staatstheater und brachte manchen zum Mitsingen
Ein bisschen Kirchentag, ein bisschen
Olympische Spiele und ein klein wenig Song Contest wehte am
Pfingstsonntag durch Darmstadt. Gegen Mittag waren viele
Teilnehmer des ersten „Rhein-Main-Chortreffens“ auf dem noch
sommerwarmen Büchnerplatz eingetrudelt. Mehr als tausend Sänger
sollten es werden, 30 Chöre aus Rhein-Main und Südhessen, vom
Kinder- über den traditionellen Männerchor bis zur Punktruppe.
Und immer wieder klingt in den Beiträgen das Motto „Freies im
Gesang“ an....
Das „Collegium
Musicum Vocale“ aus Darmstadt bringt in der
Stadtkirche neben Verdis Freiheitschor „Va, pensiero“ auch seine
eigene Version von „Die Gedanken sind frei“ – eine Hymne, die an
diesem Tag immer wieder anklingt, zuletzt aus vielen hundert
Kehlen beim Abschlusssingen.
...
Um Nachwuchs, das ist sicher nach diesem vielstimmigen Tag,
braucht sich diese Laienbewegung auch in den nächsten 175 Jahren
keine Sorgen zu machen.
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ECHO Dienstag 9.Oktober 2012
Schönes Chaos
ORATORIUM Eine
kraftvolle Aufführung von Haydns "Schöpfung" in der Pauluskirche
VON SILVIA ADLER
DARMSTADT. Mitreißende Vitalität und
plastische Erzählkraft entfaltete Joseph Haydns Oratorium "Die
Schöpfung", das jetzt vom Collegium Musicum Vocale Darmstadt,
dem Vocal Ensemble Frankfurt und der Sinfonietta Darmstadt in
der Pauluskirche zur Aufführung
gebracht wurde.
Mit dichtem Klang schuf das von Monika
Gößwein-Wobbe geleitete Orchester in der Ouvertüre - die das
Urchaos vor der Erschaffung der Welt darstellt - eine
geheimnisvoll brütende Atmosphäre. Plastisch spiegelten der
glutvolle Streicherklang und die farbenreichen Holzbläser, die in
geschmeidigen Klanglinien aus dem Chaos hervorwuchsen, die
geballte Schöpferkraft.
Nicht minder intensiv gelang der erste Choreinsatz, der den Sturz
der Höllengeister in den Abgrund ewiger Nacht dramatisch in Szene
setzte. Fokussiert und intonationssicher verschmolzen die Stimmen
zu einem homogenen Ganzen. Mit feiner dynamischer Dosierung bewies
der Chor sowohl im Wechselgesang mit den Solisten als auch in den
Chorsätzen „Singt dem Herren alle Stimmen“ und „Vollendet ist das
große Werk“ enorme Ausdrucksstärke.
Die Gestaltungskraft des Orchesters kam vor allem in dem
effektvollen ersten Sonnenaufgang der Schöpfung sowie in den
kontrastreichen Accompagnato-Rezitativen voll zur Geltung. Die
lautmalerische Qualität der Musik inspirierte das Orchester zu
immer neuen Klangfarben.
Leider konnten die Solisten mit der Ausdrucksmacht von Chor und
Orchester nur bedingt mithalten. Wenig glücklich besetzt war der
Bassist Hans-Georg Dechange, dessen kultivierte Stimme für den
tragenden Part des Raphael zu wenig dramatisches Potenzial und
Volumen besaß.
Erfreulich höhensicher und flexibel in den Koloraturen zeigte sich
die kurzfristig eingesprungene Sopranistin Gabriele Hierdeis;
dennoch hätte man sich von ihr besonders in den lyrischen
Schlussduetten mehr natürlichen Schmelz und warme Klangfülle
gewünscht. Vokale Strahlkraft zeigte der Tenor Markus Durst, der
den Part des Uriel mit markanter Diktion formte.
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Darmstädter
ECHO Montag 12.Dezember 2011
Jubel um das Jesuskind
WEIHNACHTSORATORIUM
Viel Beifall für Bach-Konzert in der Pauluskirche
VON KLAUS TRAPP
DARMSTADT. Großer
Beifall in der Darmstädter Pauluskirche: Die Sinfonietta
Darmstadt, der Pauluschor, das Collegium Musicum Vocale
Darmstadt und ein erlesenes Solistenquartett präsentierten
dort am Samstag die zweite Hälfte von Bachs Weihnachtsoratorium.
Die Musiker und Sänger kamen rund um den Altar
der Darmstädter Pauluskirche zusammen, um unter Leitung von Martin
Lukas Meister, dem Ersten Kapellmeister des Staatstheaters
Darmstadt, die Teile vier bis sechs des berühmten Stücks
aufzuführen. Vom Zeitpunkt her war das zwar verfrüht, wie Meister
erläuterte, weil diese Kantaten eigentlich an Neujahr und den
folgenden Festtagen erklingen sollten. Aber da der Bachchor
Darmstadt eine Woche zuvor in der Johanneskirche die ersten drei
Teile gesungen hatte, folgte jetzt gleichsam die Fortsetzung, in
der es um die Beschneidung Jesu, seine Namensgebung und den Besuch
der Weisen aus dem Morgenland geht.
Martin Lukas Meister zielte auf die Dramatik ab, die Bach aus der
Verbindung von Bibeltext und betrachtenden Worten zieht, und
obwohl das Werk zu großen Teilen aus älteren Kompositionen
gewonnen wurde, erlebten die Zuhörer die ohne Pause musizierten
drei Teile als spannende Einheit. Meister dirigierte straff, mit
raschen Tempi trieb er den stattlichen Chor und das (bei den
Streichern vorwiegend aus Laien bestehende) Ensemble manchmal an
die Grenze des Möglichen, etwa beim Einleitungschor des fünften
Teils "Ehre sei dir, Gott". Doch insgesamt gelang eine enge
Verschmelzung von Chor- und Orchesterklang, eine deutliche
Ausprägung der polyfonen wie der homofonen Abschnitte.
Farbe brachten die zumeist professionellen Bläser ins Spiel: die
beiden Oboistinnen, die Hornisten im vierten Teil und im
Schlussteil die Trompeter und der Pauker, die gemeinsam für den
festlichen Jubel um das Christuskind sorgten. Wolfgang Kleber war
der souveräne Continuospieler an Orgelpositiv und Cembalo im
überlegten Wechsel
Eindringliche Momente
Doch es gab auch die stillen, eindringlichen Momente, etwa bei den
sorgfältig ausgearbeiteten, eindringlich gesungenen Chorälen, bei
den nachdenklichen Rezitativen und bei manchen Arien. So führte
sich die junge Sopranistin Johanna Maria Zeitler, die kurzfristig
eingesprungen war, mit der klar und innig gesungenen Echo-Arie
ein, bei der eine Choristin von der Empore aus klangschöne
Antworten gab. Die Altistin Cordelia Katharina Weil beteiligte
sich mit biegsamer, warmer Stimme an den Rezitativen. Als
Evangelist und Ariensänger hatte der Tenor Markus Durst
verschiedene Aufgaben zu bewältigen, was ihm mit etwas herbem
Tonfall, aber spürbarem Textverständnis und deutlicher Deklamation
gelang.
Mit kraftvoller Stimme gestaltete David Pichlmayer eindrücklich
die Basspartie. Auch als Ensemble überzeugten die Solisten. Nach
dem glanzvollen Schlusschoral "Nun seid ihr wohl gerochen" gab es
begeisterten, lang anhaltenden Beifall.
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Taunus-Zeitung /
Usinger Neue Presse 19.Februar 2011
Ausgezeichnete Kammerchöre vor fast
leerem Haus
Zwei Kammerchöre begeisterten mit ihrem Konzert
"Sing joyfully" in der katholischen Pfarrkirche
St. Laurentius mit Chorwerken englischer Komponisten von der
Renaissance bis zur Spätromantik.
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Optisch und stimmlich beeindruckend:
das "Vocal Ensemble Frankfurt" und das "Collegium Musicum
Vocale" aus Darmstadt beeindruckten als Doppelchor in der
katholischen Pfarrkirche St.Laurentius
Foto: Pieren
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Von Matthias Pieren
Usingen. Selten gastieren in Usingen
Konzertchöre der Extraklasse, wie sie durch das Vocal-Ensemble
Frankfurt und das Collegium Musicum Vocale Darmstadt repräsentiert
werden. Angesichts der gesanglichen Brillanz der hoch
ambitionierten 60 Sängerinnen und Sänger hätte das Konzertereignis
aber weit mehr als die 100 Zuhörer verdient, welche die
katholische Pfarrkirche St. Laurentius nicht einmal zu einem
Drittel füllten.
Vielleicht sind die Komponisten der großen englischen Chormusik
im Usinger Land einfach noch zu wenig bekannt, als dass Namen wie
William Byrd, Peter Philips, Thomas Weelkes und Orlando Gibbons
Freunde der Chormusik gelockt hätten.
So kamen leider nur wenige Zuhörer in den Genuss der geballten
Stimmkraft des von Monika Gößwein-Lübbe (sic!) geleiteten
Doppelchores. Die Musikwissenschaftlerin gehört zu den wenigen
Chorleiterinnen, die in jüngerer Zeit das große Füllhorn
englischer Chormusik für sich und ihre Chöre entdeckt haben. Immer
wieder führt sie ihre beiden Chöre für kleine Konzertreisen
zusammen.
Im «Vocal-Ensemble Frankfurt», das 1991 noch unter Leitung von
Regine Marie Wilke als «Vocalensemble Wehrheim» gegründet wurde,
begeisterten 25 stimmlich bestens ausgebildete Laien, die zum Teil
auch im Hochtaunuskreis leben. Mit den 35 ambitionierten
Laiensängern des «Collegium Musicum Vocale» aus Darmstadt teilen
sie die Lust und Freude am a-cappella-Gesang.
Unter dem Motto des Konzertabends «Sing joyfully» vereinte der
optisch und stimmlich beeindruckende Chor die geistlichen und
weltlichen Werke von neun englischen Komponisten von der
Renaissance bis zur Spätromantik.
Vom Konzertauftakt mit «Sing Joyfully Unto God» von William Byrd
(englisch für «Singt freudig Gott») über «Oh Clap Your Hands
Together» von Orlando Gibbons (englisch für «Klatscht in die
Hände») bis hin zu «Faire is the heaven» (William Harris
«Strahlend schön ist der Himmel») und dem «Magnificat» von Charles
Wood – der Lobpreis der Liedtexte wurde auch musikalisch überaus
spürbar.
Das Werk von William Byrd (1543 – 1623), dem wohl bekanntesten
Vertreter der Renaissance-Chormusik, zeichnete die besondere
Sanges- und Musizierfreude aus, die von einem sehr
lebensbejahenden und tiefer Religiosität geprägten Weltbild seiner
Zeit getragenen wird.
Die dargebotenen Chorstücke aus dem 19. Jahrhundert und der
Spätromantik überwältigte hingegen durch einen ganz anderen
Klangeindruck. Geleitet von harmonischen Prinzipien erzielen die
Werke eine Reinheit und Tiefe, wie sie in Aussage und Wirkung nur
noch vom Impressionismus übertroffen werden können.
John Stainer (1840 bis 1901), Samuel S. Wesley (1810 bis 1876),
Charles Villiers Stanford (1852 bis 1924) und Charles Wood (1866
bis 1926) hinterließen Chorwerke, deren Vielschichtigkeit und
Klangfülle wohl nur von den Stimmen eines imposanten Doppelchores
erzielt werden können.
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Usinger Anzeiger 2.November 2010
Altenglische Stimmen in der Stille
sangen „joyfully“
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"Sing joyfully" lautete das Motto eines Konzertes zum
Reformationstag.
Foto: Jung
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02.11.2010 - GRÄVENWIESBACH
Englische Chormusik von der Renaissance bis
zur Romantik erklang in Grävenwiesbach
(cju). Was könnte es Schöneres geben, als am
Abend des Reformationstages in der evangelischen Kirche
Grävenwiesbachs einem außergewöhnlichen Konzert zu lauschen? Dies
dachten sich rund 150 Besucher und fanden sich voller
Erwartungshaltung und Spannung im Kirchenschiff ein. Rund 80
Sänger unter der Leitung von Monika Gößwein-Wobbe stellten
eindrucksvoll unter Beweis, dass das Motto ihres Konzertes, „Sing
joyfully“, nicht aus der Luft gegriffen war.
Doppelchörige
Chormusik englischer Komponisten von der
Renaissance bis zur Spätromantik hatten das Collegium Musicum
Vocale Darmstadt und das Vocal Ensemble Frankfurt mit ihrer
Dirigentin zu bieten - und während der Verschnaufpause, die die
Chöre angesichts der anspruchsvollen Literatur dringend
benötigten, steuerte Kirchenmusikerin Carola Rahn einige
romantische Orgelstücke zur Abrundung des Konzertes bei.
Den Auftakt machten die Chöre mit dem namensgebenden Stück, „Sing
joyfully“. Es stammt aus der Feder von William Byrd, der 1543 bis
1623 gelebt hat. Byrd war der bedeutendste Komponist zu Zeiten von
William Shakespeare. Seine Psalmen und Motetten sowie seine
Madrigale gehören zu den bestaufgenommenen Kompositionen des 16.
Jahrhunderts. Zudem schrieb er Orgel- und Klavierwerke. Es folgten
Werke Thomas Weelkes (1576-1623), Orlando Gibbons (1583-1625),
„Hosanna singt dem Sohne Davids“, und „O clap your hands together“
sowie auf Latein das „Ecce vicit leo“ von Peter Philips, der von
1561 bis 1628 gelebt hat. Auch er ein Komponist der Renaissance,
der sich hier mit einer Preisung des „Löwen aus dem Stamm Juda“
hervorgetan hatte. Um dieses Stück zu Gehör zu bringen, mussten
die Chöre sich umgruppieren, was aber, sehr zur Erleichterung der
Chorleiterin, innerhalb weniger Momente erledigt war.
„Englische Chormusik fußt auf einer jahrhundertelangen großen
Tradition in der gesamten Musikausübung der Insel und bedeutet in
ihrem wichtigeren und größeren Teil die a cappella, das heißt, die
unbegleitet gesungene Chormusik“, schreibt Monika Gößmann-Wobbe im
Programmheft, dem netterweise nicht nur viele Informationen über
die Chöre, sondern auch die englischen und deutschen Übersetzungen
beigefügt waren. Denn die Chöre sangen ja in Altenglisch, das war
selbst für anglophile Menschen nicht immer leicht zu verstehen.
Im Gegensatz zur Chormusik Mitteleuropas, die seit dem Barock
immer mehr von Instrumentalbegleitung bestimmt wurde, hielten die
Inselbewohner an ihren Traditionen fest, die sich auf die
berühmten Chorknaben-Schulen im Lande stützen konnte. Die
Chormusik der Renaissance zeichnet sich zudem, so die
Chorleiterin, durch eine ganz besondere Sanges- und Musizierfreude
aus, die von einem sehr lebensbejahenden und von tiefer
Religiosität geprägten Weltbild getragen wird. William Byrds Musik
kann daher mit Johann Sebastian Bach durchaus mithalten.
Aber auch John Stainer (1840-1901), Samuel S. Wesley (1810-1876),
Charles Villiers Stanford (1852-1924), William Henry Harris
(1883-1973) und Charles Wood (1866-1926), der mit drei Stücken
gegen Ende des Konzertes zur Aufführung kam, haben es mit ihren
Werken an diesem Abend in die Herzen und Ohren der Zuhörer
geschafft. Großer Applaus zwischen den einzelnen Stücken sowie
andächtige Stille machten die Anstrengungen der Chormitglieder
wett.
Das Vocal Ensemble Frankfurt wurde 1991 unter Leitung von Regine
Marie Wilke als „Vocalensemble Wehrheim“ gegründet. Bis zu 30
Mitglieder sind musikalisch qualifizierte und ambitionierte Laien,
die teilweise stimmlich ausgebildet wurden. Seit 1996 leitet
Monika Gößwein-Wobbe das Ensemble und setzt den Schwerpunkt auf
die Aufführung alter und moderner, deutscher und internationaler,
geistlicher und weltlicher A-cappella-Musik.Das Ensemble arbeitet
immer wieder gerne mit anderen Chor- und Orchesterensembles
zusammen und führt oratorische Literatur auf. Drei große
Konzertprojekte im Rhein-Main-Gebiet zeugen von der guten Arbeit.
So wurde vor einem Jahr „Alexander´s Feast“ von Georg Friedrich
Händel aufgeführt. Das Collegium Musicum Vocale Darmstadt besteht
schon seit 1965 und zwar als Kammerchor mit bis zu 40 Laiensängern
mit Ambitionen. Hier übernahm die Chorleiterin 1986 den Chor.
Chorreisen nach Prag, Wien und innerhalb Deutschlands waren ein
besonderes Erlebnis und haben die Chorarbeit der vergangenen Jahre
abgerundet.
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Taunus-Zeitung / Usinger Neue Presse
2.November 2010
Das besondere Musikerlebnis
Chöre aus Frankfurt und Darmstadt ernten
tosenden Applaus
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Die Sängerinnen und Sänger mussten sogar auf die ersten
Kirchenbänke ausweichen, um sich gruppieren zu können.
Foto: Schwarz-Cromm
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Von Monika Schwarz-Cromm
Wenn sich zwei ambitionierte Chöre
zusammentun, kann daraus nur ein großartiges Musikerlebnis
werden. Der Beweis: Das Konzert des Collegium Musicum Vocale
Darmstadt und des Vocal Ensemble Frankfurt in der evangelischen
Kirche in Grävenwiesbach.
Grävenwiesbach. Zwei hochkarätige Chöre,
Musik
englischer Komponisten von der Renaissance bis zur
Spätromantik, eine begabte Chorleiterin - und schon erklingt
A-Capella-Gesang vom Feinsten. Am Samstag (sic) garantierte genau
diese Mischung, dargeboten vom Collegium Musicum Vocale Darmstadt
und dem Vocal Ensemble Frankfurt unter der Leitung von Monika
Gösswein-Wobbe, den akustischen Genuss.
In der evangelischen Kirche wurde ein Musikerlebnis geboten, das
weit mehr Zuhörer verdient gehabt hätte. Das Klangreich englischer
Chormusik tat sich auf und entführte in eine Welt des harmonischen
Zusammenspiels. Nicht immer leicht zu verdauen, auch mal voller
gewollter Dissonanz, wie es Komponist William Byrd, der
bedeutendste Komponist zu Zeiten von William Shakespeare, vorgab.
Uns so starteten die beiden Chöre mit dem Titelsong des Konzerts
"Sing Joyfully". Und sie sangen wahrlich freudig und erfüllten
sogleich das Kirchenschiff mit ihren Stimmen. Akustisch schien es,
als sei die evangelische Kirche viel zu klein für einen derart
intensiven Klang.
60 Sänger
Immerhin standen rings um den Altar fast 60 Sängerinnen und
Sänger, die in den höchsten Tönen ihre Freude zum Ausdruck
brachten. "Blow The Trompete" lautete der Text und wurde so
umgesetzt, als hörte man den sonor gleitenden Ton der Posaune.
"When David Heard" von Thomas Weelkes stimmten sie leise an und
ließen die Melodie von den glockenhellen Frauenstimmen tragen.
Hatte sich nach dem Einstiegsstück noch niemand im Publikum
gewagt, Zwischenapplaus zu spenden, waren die Zuschauer nach dem
zweiten Stück nicht mehr zu halten.
Donnernder Applaus war der Dank an die Chöre. "O Clap Your Hand
Together", komponiert von Orlando Gibbons, hätte genauso gut
besonders dramatische oder gar romantische Szenen eines Films
untermalen können. Das weitere Programm umfasste Stücke von John
Steiner, Samuel Sebastian Wesley, William Harris, Charles Wood und
auch Peter Philips und führte kreuz und quer durch die
Jahrhunderte der englischen Chormusik. Carola Annett Rahn gönnte
den Chören eine kurze Pause und verzauberte Publikum und Sänger
währenddessen mit ihrem beinahe wehmütigen Orgelspiel, worauf der
Chor noch einmal alles gab und von der Organistin am Ende ein
wundervolles, sehr bereicherndes Konzert bescheinigt bekam. Das
sahen die Zuhörer ebenso und geizten nicht mit Applaus.
Dirigentin Monika Gösswein-Wobbe leitet das Vocal Ensemble
Frankfurt seit 1996. Einen Schwerpunkt stellt die Darbietung
englischer Chormusik dar. Der Kammerchor Collegium Musicum Vocale
Darmstadt besteht schon seit 1965 mit ambitionierten Laiensängern.
Diesen Chor übernahm Monika Gösswein-Wobbe bereits 1986 und
brachte ihm internationale Chormusik nahe.
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Darmstädter Echo
23.Februar 2010
Von Klängen umschlossen
Geistliche Werke - Collegium Musicum
Vocale erst in Schaafheim, dann in Darmstadt
Von Christian Chur
Darmstadt / Schaafheim
Die Vereinigung von Chor und Bläser-Ensemble
ist vor allem dann spannend, wenn Werke aus völlig
unterschiedlichen Zeiten gegenübergestellt werden. Unter dieser
Maßgabe haben sich das Collegium Musicum Vocale und das
Bläser-Ensemble der Akademie für Tonkunst mit der Organistin
Soline Guillon für ein Konzert am Sonntag in der Darmstädter
Friedenskirche zusammengeschlossen - am Samstag war das Programm auch
in der evangelischen Kirche Schaafheim zu erleben. Sie fördern die
Etablierung von geistlicher Musik eher unbekannter Komponisten und
dringen in ihrem Programm bis in die Gegenwart vor.
Das wunderbare Gefühl, von Klängen regelrecht umschlossen zu
werden, stellt sich bei der doppelchörigen Eröffnungsmotette von
Giovanni Gabrieli ein. Der Kammerchor ist vorne aufgestellt,
während Trompeter und Posaunisten auf der Empore hinterm Publikum
Platz nehmen. Zu Anfang zeigt sich die luftige und transparente
Akustik der Friedenskirche, die ihren Teil zu der sehr
konzentrierten Atmosphäre beiträgt. Etwas schwerfälliger gelingt
das "Magnifikat" von Dietrich Buxtehude. Es fehlt eine das Werk
durchdringende Spannung, die auf eine nicht gerade überragende
Komposition schließen lässt. Für erfrischende Abwechslung sorgt
ebenfalls von Gabrieli die "Canzona per sonare Nr.2" für
Bläserquartett. Die Schüler der Trompeten- und Posaunenklassen der
Akademie für Tonkunst sind gut aufeinander abgestimmt und
bewältigen die polyphone und anspruchsvolle Stimmführung
hervorragend.
Mehr von Leichtigkeit getragen werden auch die drei lateinischen
Motetten für Chor und Orgel von Jan Dismas Zelenka. Sie überzeugen
trotz ihrer kontrapunktischen Anlage, da sie nicht so sehr der
geistlichen Strenge ergeben sind. Chorleiterin Monika
Gösswein-Wobbe koordiniert souverän die Stimmpartien.
Der eigentliche Höhepunkt des Abends sind Auszüge aus der Messe
des zeitgenössischen Komponisten Wolfram Buchenberg, in der Chor,
Bläser und Orgel zusammengeführt werden. Vor allem im Kyrie
eleison beeindruckt stellenweise die weite Öffnung des
Klangraumes. Der Chor schließt mit einer Vertonung des 150. Psalms
des Wahl-Darmstädters Arnold Mendelssohn, der zu Lebzeiten einem
spätromantischen Stil verpflichtet war.
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© 2003 CMVD zuletzt
bearbeitet: 07/2023
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